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Mautsätze in Deutschland ab Dezember 2023 – eine Erhöhung um 86 Prozent

Bereits im Dezember dieses Jahres plant das Bundesministerium für Verkehr und Digitalisierung die Einführung neuer Mauttarife für Euro-VI-Schwerlastkraftwagen. Die damit verbundene Preiserhöhung hat in der Branche für Aufsehen gesorgt – sie ist das Ergebnis einer EU-Richtlinie, die die Einführung einer CO2-abhängigen Maut vorsieht. Darüber hinaus sind alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, ein solches System bis spätestens 24. März 2024 umzusetzen.

Deutschland hat beschlossen, die neuen Mautsätze bereits zum 1. Dezember 2023 einzuführen. Es wird davon ausgegangen, dass die Preise für die meisten Fahrzeugkombinationen mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von bis zu 40 Tonnen um fast 86 % steigen werden – das entspricht 35,4 Cent pro Kilometer.

Der Zweck der Mauterhöhung

Bereits im März dieses Jahres wurde ein von der Bundesregierung erarbeitetes Dokument mit dem Titel „Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung“ offiziell verabschiedet. Es sieht eine deutliche Erhöhung der Mautsätze vor, deren Erlöse für den Ausbau der Straßen- und Schieneninfrastruktur verwendet werden sollen.

Die Finanzierung der Modernisierungspläne für Straße und Schiene wird also nicht nur von den deutschen Spediteuren getragen, sondern von allen, die Transit- oder internationale Transporte organisieren. Folglich wird sich ein Anstieg der Frachtpreise auf die Warenkosten auswirken, worunter letztlich der Verbraucher am meisten zu leiden hat.

Wie der Name des Dokuments bereits andeutet, sollen die starke Erhöhung der Mautsätze und die Einführung einer zusätzlichen Abgabe auf CO2-Emissionen (200 € pro Tonne) den Druck für eine schnellere Entwicklung der elektrischen Transportflotte erhöhen. Dirk Engelhardt – Präsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) – sieht das anders. Er glaubt, dass am Ende der Verbraucher der Finanzier des Baus und der Sanierung von Schienen und Straßen sein wird. Außerdem haben solche Maßnahmen seiner Meinung nach nicht den geringsten Einfluss auf den Klimawandel, da die Alternativen im Zusammenhang mit Lkw-Fahrten zu gering sind.

Deutschland 2024 Maut

Tarife in Abhängigkeit von der CO2-Emissionsklasse. Zunächst ist festzuhalten, dass die Maut ab Inkrafttreten dieses Entwurfs für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen gelten wird. Bislang galt sie für Lkw ab 7,5 Tonnen. Die Höhe der Mautgebühr selbst richtet sich hingegen nach den einzelnen Emissionsklassen, die von 1 bis 5 reichen.

Die Klasse 5 erhalten alle Fahrzeuge, die bei einer Fahrt weniger als 1 Gramm CO2 pro kWh ausstoßen. Diese werden bereits als Null-Emissions-Fahrzeuge bezeichnet. Die Klasse 4 hingegen umfasst alle Fahrzeuge, deren Emissionen 50 % des Referenzwerts für eine bestimmte Klasse nicht überschreiten. Die Klasse 3 besteht aus Lastkraftwagen, die weniger als 8 % des Referenzwerts ausstoßen, die Klasse 2 liegt bei 5 % und die Klasse 1 ist die niedrigste in der Hierarchie und für Fahrzeuge bestimmt, die keines der vorherigen Kriterien erfüllen. Für die Fahrzeugkombinationen mit der niedrigsten Emissionsklasse sind die höchsten Mautsätze vorgesehen, die 35,4 Cent pro Kilometer erreichen. Im Vergleich dazu beträgt die Maut bis zum 1. Dezember 2023, 19 Cent pro Kilometer.

Wer bitte soll das bezahlen?

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